Faszientherapie und Schröpfen

Das fasziale Bindegewebe umhüllt ohne Ausnahme jeden Muskel, jeden Knochen, alle Organe in unserem Körper. Sie haben keinen Anfang und kein Ende, sie gehen nahtlos ineinander über. Sie sind mit symphatischen Nerven durchsetzt, die wiederum für das Schmerzempfinden verantwortlich sind. So erkärt sich auch eine Schmerzübertragung an einen andren Ort.

Faszien sorgen für eine optimale Gleitfähigkeit der Strukturen in unserem Körper. Ferner unterstützt jede Muskelbewegung und Eigenbewegung unserer Organe den Transport der Lymphe. Aufgrund von Verspannungen kann es zu einem Lymphstau kommen. Dies geschieht durch die Substanz Fibrin, die in unser Lymphe als gelöster Stoff vorliegt. Duch die Kombination mit bestimmten Substanzen kommt es zur Fibringerinnung, wodurch Faszien verkleben.

Eine große Rolle spielt diese Tatsache u.a. bei der Bildung von Ödemen, Schwellungen mit Flüssigkeitsansammlung oder bei der unerwünschten "Orangenhaut".

1. Stress in unser Psyche erhöht die Grundspannung der Faszien und wiederum erhöht eine enorme Faszienspannung den Stress unserer Psyche. Somit kann es sein, dass schnell eine Spirale zwischen hoher Muskelspannung und einer Tonuserhöhung in unserm Selbst entsteht.

2. Die menschliche Gesamtbeweglichkeit hängt von den Faszien ab. Psychischer Stress, Operationen, Schonhaltungen und Bewegungsmangel verkürzen Faszien und verhärten sie. Die Elastinfasern werden zu kaum

dehnbaren kollagenen Fasern umgebaut. Der Grundtonus erhöht sich, daraus resultiert Starre und Unbeweglichkeit.

1. Faszien übertragen Kraft. Durch Dehnspannung erzeugen sie Kräfte und leiten diese im Körper weiter. Dies ist besonders deutlich allein schon beim normalen gehen. Durch die Spannung der Plantarfaszie, der Sehnen und Bänder im Fuß wird Kraft frei, damit sich unser Körper  fortbewegen kann.

2. Besonders interessant ist diese Kraftübertragung bei Sportlern. Durch das Trainieren der Muskulatur werden die Faszien gedehnt und somit kann eine höhere Leistung erzielt werden.

3. Faszien formen unseren Körper. Sie sind maßgeblich für unser äußeres Erscheinungsbild verantwortlich. Z. B. durch die Fehlhaltung nach einer Operation, deren Heilungsprozess längere Zeit in Anspruch nimmt, wird sich die Grundmatrix unserer Faszien verändern. Wir nehmen eine Körperhaltung ein, die unser Äußeres verändert.

4. Durch den nahtlosen Übergang der Faszien innerhalb der Strukturen, vermögen sie Zugkräfte an einen anderen Ort zu übertragen. Das bedeutet, dass beispielsweise ein blockiertes Fußgewölbe Einfluss auf unseren Rücken ausüben kann.

Ein mir besoners am Herzen liegendes Thema sind Operationsnarben. Narben bedeuten meistens ein Störfeld. Selbst die kleinsten Narben, die z.B. durch eine Athroskopie entstehen, können einen großen Störfaktor bedeuten. Selbst wenn die Narbe rein oberflächlich gut verheilt ist, kann das darunter liegende Gewebe verklebt sein. Meist sind es schon längst vergessene Narben, die Probleme im Gewebe verursachen. Man muss sich klar machen, dass durch einen tiefen Schnitt auch tiefe Faszien verletzt werden, die nur durch entsprechendes Mobilisieren wieder ihre Beweglichkeit erlangen.